Menschen an iPhones in einem Apple-Store in Shanghai (Archiv)

App-Store muss Messengerdienste löschen China verbannt WhatsApp, Signal und Telegram

Stand: 22.04.2024 08:40 Uhr

Chatprogramme wie WhatsApp konnten in China bisher ohnehin nur über Umwege genutzt werden. Nach einer Entscheidung der Staatsführung sind diverse Messenger nun auch nicht mehr im App-Store von Apple zu finden.

Die chinesische Staats- und Parteiführung hat mehrere ausländische Messenger-Apps aus dem chinesischen App-Store entfernen lassen. Apple sei gezwungen gewesen, unter anderem WhatsApp zu löschen, das zum US-amerikanischen Facebook-Konzern Meta gehört. Man müsse die Gesetze der Länder befolgen, in denen man aktiv ist, teilte der US-Konzern Apple mit.

Auch die Messenger Signal, Telegram und der Kurznachrichtendienst Threads sind seit wenigen Tagen aus dem chinesischen App-Store verschwunden - und können damit auf in China registrierten iPhones nicht mehr heruntergeladen werden. Die chinesische Internet-Regulierungsbehörde habe bei der Anordnung auf die nationale Sicherheit verwiesen, heißt es in Medienberichten.

Wie fast alle nicht-chinesischen Apps konnten WhatsApp, Signal und Telegram bisher ohnehin nur mit VPN genutzt werden - also mit Diensten, die vorgeben, dass sich die Nutzer in einem anderen Land befinden. Andere - nur mit VPN nutzbare - Apps wie X, Instagram, Facebook und Facebook-Messenger sind im chinesischen App-Store noch verfügbar.

Abgeschotteter Internetzugang

Chinas Internet gehört zu den am stärksten zensierten weltweit und ist fast komplett abgeschottet vom Rest der Welt. Die kommunistische Staats- und Parteiführung kontrolliert, welche Informationen verfügbar sind - sowie, wer was schreibt oder postet - und zensiert dies gegebenenfalls. 

Die große Mehrheit in China nutzt wegen der Abschottung nur chinesische Apps, zum Beispiel den Messenger WeChat. Im Gegensatz zu WhatsApp, Signal und Telegram sind WeChat-Nachrichten nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt und für staatliche Behörden zugänglich.

Benjamin Eyssel, ARD Peking, tagesschau, 22.04.2024 07:37 Uhr